Mengersche Güterordnung

Mengersche Güterordnung
1. Charakterisierung: Auf den österreichischen Nationalökonomen  Menger zurückgehende Einteilung der wirtschaftlichen Güter nach Maßgabe ihrer Konsumnähe: (1) Konsumgüter sind Güter erster Ordnung; sie werden erstellt aus Vorprodukten und Produktionsmitteln; (2) Produktionsmittel sind Güter zweiter Ordnung, die wiederum aus Vorprodukten und Produktionsmitteln höherer Ordnung hergestellt werden. Die Güter höchster Ordnung sind die beiden originären Produktionsfaktoren Arbeit und Boden, die, im Gegensatz zu den Kapitalgütern, nicht durch den Einsatz nächsthöherer Güterarten gebildet werden können.
- 2. Unter Rückversetzung eines Gutes innerhalb der M.G. (Einschlagen eines Produktionsumweges) wird sein produktiver Einsatz in einer höheren (konsumferneren) Ordnung als zuvor bzw. die Produktion nicht von Konsum-, sondern von Produktionsmitteln verstanden. Sie soll bei Konsumverzicht in der Gegenwart durch Produktivitätssteigerung größere Konsummöglichkeiten in der Zukunft schaffen. Rückversetzung bedeutet somit durch Konsumverzicht (Sparen) finanzierte Bildung von Produktivkapital (Investition).

Lexikon der Economics. 2013.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Produktionsumweg — ⇡ Mengersche Güterordnung …   Lexikon der Economics

  • Bilanzierungsmethode — Grundlage der Planung und Koordination der Wirtschaftsprozesse in ⇡ staatssozialistischen Zentralplanwirtschaften. Die B. basiert darauf, dass die Salden naturaler Planbilanzen als Anzeiger der Knappheitsgrade und als Auswahlkriterium für die… …   Lexikon der Economics

  • Menger — Carl, 1840–1921, österreichischer Nationalökonom, der seit 1872 bis zum Rücktritt 1903 in Wien lehrte, unterbrochen durch eine dreijährige Tätigkeit (1876–1879) als Erzieher des Erzherzogs. M. entwickelte die Lehre vom ⇡ Grenznutzen, fast… …   Lexikon der Economics

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”